Namibia Teil 2 - Grootberg bis Reiseende


Namibia

Die Appendix-Trilogie, Teil 3:

Wiedersehen ausgeschlossen!

Rückkehr in Herrn Appendix neue Heimat

- Teil 2 von Grootberg bis Reiseende -



Tag 12 – Grootberg Lodge – Mowani Mountain Camp

Zwischen Felsen


Am Morgen fahren wir erst gegen 09:00 Uhr los. Die heutige Fahrtstrecke beträgt lediglich 150 Kilometer. Wir sind sehr gespannt, was uns erwarten wird, denn wir haben das Mowani Mountain Camp für zwei Nächte gebucht. 


Unsere Erwartungen werden vollauf erfüllt. Das Mowani Mountain Camp ist wunderschön zwischen Felsen gelegen, die Freundlichkeit und der Service stimmen.

Der Knaller ist jedoch unser Bungalow, der zusätzlich über ein Außenbad und ein Zelt verfügt. Alles ist wunderbar in die Felslandschaft integriert, die Privatsphäre ist hier garantiert. 

Den Nachmittag verbringen wir damit, auf dem Gelände umherzulaufen und auf unserer Terrasse diese wunderschöne Gegend aufzusaugen.

Später sitzen wir auf einem Felsen und genießen es, wie die Sonne die Felslandschaft das Damaraland in warme Farben hüllt. Es ist so schön hier.


Tag 13 – Mowani Mountain Camp

Noch einmal Elefanten, nur diesmal Wüstenelefanten


Um 07:00 Uhr früh startet die Tour zur Beobachtung von Wüstenelefanten. Da ich die Tour alleine machen muss und die weiteren sechs Teilnehmer Paare sind, darf ich auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. 


Ich bin in gespannter Erwartung, ob wir Wüstenelefanten sehen werden. Sie sind kleiner und haben größere Füße als die Elefanten, die im Etosha leben. Drei Tage können sie ohne Wasser auskommen und 70 Kilometer an einem Tag zurücklegen. 


Unser Guide zeigt uns den Bau eines Aardwolfs, der nachtaktiv ist und von Termiten lebt, einen Strauch, dessen Namen ich nicht mehr weiß, von dem man sich aber am besten fern hält. Wenn man von seinen Blättern oder Zweigen isst, ist es tödlich und eine Berührung mit den Augen führt zur Erblindung. 

Wir fahren eine ganze Weile durch das Flussbett des Huab Rivers und des Aba (oberer) Huab Rivers. Dann haben wir Glück und sehen zwei Elefantenbullen. 

Die weitere Fahrt führt durch eine wunderschöne Landschaft, die alleine schon diese Tour lohnenswert macht. 

Unter einem Baum sehen wir einen weiteren Elefantenbullen, der sich bei seinem Mahl nicht aus der Ruhe bringen lässt. 

Ich bin schon sehr zufrieden mit den Sichtungen, aber dann treffen wir auf eine Herde Wüstenelefanten mit 13 Mitgliedern, das jüngste Mitglied heißt Christmas, weil es letzte Weihnachten zur Welt kam. Alle sind sehr relaxt.

Am Abend gehen wir wieder zum Sundowner. 


Tag 14 – Mowani Mountain Camp – Erongo Wilderness Camp

Durchgeschüttelt, durchgerüttelt


350 Kilometer, überwiegend auf Schotter, trennen uns von unserem nächsten Ziel. Sehr oft machen wir auf solchen Touren gar keine Fotos, so auch heute. Es gibt auch nicht sonderlich viel zu erzählen, wären da nicht die letzten 55 Kilometer. Dieser Abschnitt ist eine einzige Katastrophe und für uns die schlimmste Rüttelpiste, die wir jemals gefahren sind. Wir fragen uns, wann hier das letzte Mal der Grader vorbeigeschaut hat. So viel Wellblech haben wir noch nirgends erlebt und egal, welches Tempo wir fahren, es ist einfach nur grauenhaft. Mehrmals müssen wir eine Pause einlegen und sind froh, am Nachmittag endlich den Parkplatz unserer Lodge erreicht zu haben.


Drei Nächte haben wir im Erongo Gebiet gebucht und dafür das Erongo Wilderness Camp ausgewählt. 


Unser Zelt mit der großen Terrasse gefällt uns sehr gut. Das Badezimmer ist gemauert, aber teilweise offen. Daran muss ich mich erst gewöhnen, aber werde während unseres Aufenthaltes, auch nachts, keine unwillkommenen Besucher sehen. Sehr gut gefällt uns ebenfalls der gemeinsame Bereich mit Pool und schöner Terrasse mit tollem Blick auf die umliegende Felslandschaft sowie ein kleines Wasserloch.


Tag 15 – Erongo Wilderness Camp

Klippschliefer satt


Früh morgens machen wir beide eine private Pirschfahrt mit dem Guide über das äußerst weitläufige Gelände des Camps. Die Sichtungen halten sich sehr in Grenzen, dafür entschädigt die interessante Unterhaltung mit unserem Guide.

Eigentlich hatten wir ursprünglich geplant, einen Besichtigungspunkt östlich vom Camp anzufahren. Allerdings müssten wir dazu diese Horror-Wellblech-Strecke zweimal fahren. Darauf verzichten wir dankend und verbringen stattdessen den Nachmittag bei fast 40 Grad Celsius gemütlich im Erongo Wilderness Camp.


Lediglich die vielen Klippschliefer rund um unser Zelt müssen für das eine oder andere Foto herhalten.


Tag 16 – Erongo Wilderness Camp

Zwischen Felselefant und Felskugeln


Für unser heutiges Ziel können wir eine andere Strecke wählen. Diese ist zwar auch auf dem ersten Abschnitt äußerst schlecht und schreit geradezu nach dem Grader, aber doch ist es kein Vergleich zur anderen Richtung. Für 128 Kilometer bis zur Ameib Ranch benötigen wir 1 Stunde und 50 Minuten. Einen Großteil davon können wir auf einem asphaltierten Abschnitt zurücklegen.


Auf dem Gelände der Ameib Ranch befinden sich die bekannten Felsformationen Elephant‘s Head und Bull’s Party. Am Farmhaus melden wir uns an und bezahlen den Eintrittspreis. Zu unserer Überraschung werden wir während des gesamten Aufenthaltes die einzigen Personen vor Ort sein. Die Felsformationen sind fantastisch, ebenso die Felszeichnungen, von denen ich allerdings nicht weiß, ob es sich um Originale oder Nachbildungen handelt. Auf alle Fälle sind sie sehr fotogen. 

Der Elephant‘s Head ragt über die Ebene. 

Lange Zeit spazieren wir zwischen den Felskugeln umher. Die Tour hierher hat ohne Zweifel sehr gelohnt.

Das Abendessen wird wieder auf der Terrasse mit Ausblick serviert, während langsam die Sonne untergeht. 

Da sich unser Tisch ganz vorne befindet, sehen wir als Erste, dass sich etwas Ungewöhnliches am Wasserloch tut. Ein Leopard findet sich ein. Leider gelingen uns nur einige Beweisfotos mit der Bridgekamera. Selbst die Lodgebetreiber sind begeistert von diesem seltenen Ereignis.


Tag 17 – Erongo Wilderness Camp - Swakopmund

Zur Küste


Immer noch glücklich von der Leopardensichtung genießen wir am Morgen das ausgezeichnete Frühstück. Gesellschaft leisten uns Sittiche, die dazu führen, dass wir doch später aufbrechen als ursprünglich geplant. 

Da uns der Aufenthalt vor zwei Jahren in der Villa Margherita so gut gefallen hat, haben wir auch diesmal hier gebucht. Als wir bei unserer Ankunft mit unseren Namen begrüßt werden und man sich sogar an uns erinnert, sind wir überrascht, aber auch sehr erfreut. Wie gewünscht, erhalten wir erneut unser Wunschzimmer mit eigenem Freisitz. Die nachstehenden Fotos sind eine Mischung aus Aufnahmen von dieser Reise und der zwei Jahre zurückliegenden.

Am späten Nachmittag schlendern wir durch Swakopmund und lassen uns einen leckeren Erdbeerkuchen schmecken.


Tag 18 – Swakopmund

Sanddünen bis zum Meer


Am späten Vormittag werde ich vor der Villa zur Tour nach Sandwich Harbour abgeholt. In Walvis Bay machen wir einen Stopp an der Lagune, in der sich zahlreiche Flamingos tummeln. 

Zu Anfang der Strecke sehen wir Salzgewinnungsanlagen, deren Beckenfüllung mich an die Farbe der zuvor gesichteten Flamingos erinnert. 

Die Fahrt bis zur Lagune entlang einer kleinen Furt ist wunderschön. Derzeit liegt sie zwischen dem Fuß der Dünen und dem Meer, bis sie wieder von der hereinkommenden Flut überspült wird. Jetzt kann ich an weiteren Fahrzeugen sehen, wie schwierig es ist, hier zu fahren und warum wohl so jeder Mietwagenverleiher die Fahrt nach Sandwich Harbour verbietet. Immer wieder kommt es vor, dass Personen stranden und der Wagen der einsetzenden Flut zum Opfer fällt. 

Haufenweise Kormorane haben sich eingefunden, ein Schakal läuft eine der Dünen hinab, aber auch die Überbleibsel eines erst vor wenigen Wochen hier verendeten Buckelwales kann ich auf Speicherkarte bannen. 

An der Lagune, die von Flamingos bevölkert ist, gibt es ein Picknick. Zwei Arten, der kleine Flamingo und der große Flamingo, leben hier zwischen Sand und Meer. 

Die Rückfahrt geht über die Dünen. Es ist ein Auf und Ab. Mehr als einmal habe ich das Gefühl, dass wir senkrecht die Dünen hinunter fahren. 


Tag 19 – Swakopmund

Ein Tag in der Stadt


Es ist bereits unser dritter Aufenthalt in Swakopmund. Wir entscheiden uns daher, Neuland zu entdecken und heute der Kristallgalerie einen Besuch abzustatten sowie später dem Aquarium. Letzteres sagt uns leider nicht sonderlich zu. Das Essen im Brauhaus finden wir hingegen gut. 


Später werde ich mich fragen, warum wir an diesem Tag keine Fotos gemacht haben, werde aber die Antwort auf die Frage nicht finden. Daher habe ich mich entschlossen, nachstehende Aufnahmen aus der zwei Jahre zurückliegenden Reise in diesem Bericht einzustellen.


Tag 20 – Swakopmund - Windhoek

Wohnen auf einer Burg in Namibias Hauptstadt


Wir fahren heute zurück nach Windhoek. Spät checken wir aus der Villa Margherita aus, wo uns auch der zweite Aufenthalt sehr gut gefallen hat.


In Windhoek haben wir uns diesmal für die Heinitzburg entschieden. Die Terrasse mit Ausblick über Windhoek ist sehr schön, auch der Poolbereich.


Tag 21 – Windhoek

Mit dem Willys Jeep durch die Hauptstadt


Heute haben wir eine Stadtrundfahrt mit dem Willys Jeep gebucht. Pünktlich werden wir abgeholt. Bei diesen Temperaturen macht die Tour doppelt Spaß. 

Wir sehen den Präsidentensitz und fahren zum Lover’s Hill, von dem man einen Überblick über die Hauptstadt Namibias hat. Im Zentrum besuchen wir die Christuskirche, wo auf dem Vorplatz die bekannten Makalani-Nüsse angeboten werden, schauen uns den Tintenpalast an, der an einem kleinen Park liegt und die Alte Feste, deren Innenhof nun das vom Außenbereich verbannte Reiterdenkmal beherbergt. 


Der Abschluss der hochinteressanten Tour führt uns nach Katutura. Zuerst auf einen Markt mit vielfältigen Grillstationen und später fahren wir mit dem Willys Jeep durch diesen Stadtteil. In Katutura machen wir keine Fotos.


Tag 22 – Windhoek - Frankfurt

Abschied von Herrn Appendix neuer Heimat


Da wir ein 3:2 Angebot gebucht haben, können wir bis zur Abreise unser Zimmer nutzen. Wir sitzen auf der schönen Terrasse mit Ausblick und lassen die Reise gemütlich ausklingen, bevor wir am späten Nachmittag zum Flughafen gebracht werden. 


Tag 23 – Ankunft Frankfurt

Wieder zuhause


Pünktlich hat die Condor Maschine gestern Abend in Windhoek abgehoben und mit unseren Plätzen in der Premium Economy Class verging auch der Nachtflug einigermaßen schnell. 


Fazit


Auch die vierte Reise nach Namibia hat uns sehr gut gefallen. Dieses Mal haben wir uns auf ein kleineres Gebiet beschränkt und sind in drei Wochen nur 2.589 Kilometer gefahren. 


Viele wunderschöne Unterkünfte in grandioser Landschaft und mit toller Tierwelt, mit denen Namibia aufwarten kann, laden regelrecht dazu ein, auch einmal zu verweilen und nicht von einem Ziel zum nächsten zu hetzen. Genau dieses Verweilen haben wir auf der Reise mehr als einmal genossen, trotzdem hatten wir sehr schöne Tiersichtungen. Alles in allem war es auch eine Reise geprägt von Entspannung, Entschleunigung und Genuss. So ganz anders, als die letzte Woche der vergangenen Namibia-Reise, in der sich Herr Appendix unwiderruflich dazu entschieden hatte, in Namibia bleiben zu wollen. 


Für uns hat so ziemlich alles gepasst auf unserer Route. Alle Unterkünfte waren sehr gut - mit einer Ausnahme und das war Namutoni. Für eine Nacht war es aber auch dort in Ordnung. Das absolute Highlight der Unterkünfte auf dieser Reise war das Mowani Mountain Camp und Okaukuejo hat uns mit seinem Wasserloch begeistert. 


Einer weiteren Reise nach Namibia sind wir alles andere als abgeneigt. 



„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese nicht wieder los.“   - Bruno H. Bürgel

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