Buenos Aires
Provinz Mendoza
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Argentinien
Che Guevara, Gauchos, Wein und La Pampa - das volle Klischee und doch zumeist abseits der bekannten Pfade
- Teil 3 von Malargüe bis Reiseende -
Tag 20 – Malargüe
Kaum bekannt und doch so schön
Die Reserva la Payunia oder Reserva Provincial El Payén führt ein Schattendasein, wenn man nach Informationen sucht. Während einer Reise durch Argentinien bin ich auf diesen Flecken Erde gestoßen.
Die Reserva liegt im südlichen Gebiet der Provinz Mendoza, etwa 150 Kilometer südwestlich von Malargüe. In diesem Gebiet befindet sich die größte Ansammlung von Vulkankegeln. Der Schildvulkan Payún Matrú mit seinen 3.715 Metern überragt das Gebiet.
Unsere heutige private Tagestour, die wir leider ohne meinen Mann machen müssen, hatte ich bereits schon vor Monaten von zuhause aus gebucht. Ich wollte ganz sicher gehen, dass so ziemlich der einzige Veranstalter eine entsprechende Verfügbarkeit hat.
Pünktlich um 08:30 Uhr werden wir von unserem Guide mit einem Landcruiser abgeholt. Auf dem Dach sind zwei Reservereifen montiert. Ich hoffe, dass uns ein Reifenwechsel erspart bleibt. Einige Kilometer hinter Malargüe biegen wir auf eine Schotterstraße ein. Die Straße wird zusehends schlechter. Immer wieder gabelt sich die Piste. Nirgendwo kann ich ein Schild sehen. Wir werden immerzu durchgerüttelt.
Wir sehen während der Fahrt tatsächlich drei Gürteltiere. Diese sind allerdings flink genug, um nicht als Fotoobjekt dienen zu müssen.
Nach fast 4 Stunden extremer Rüttelfahrt, in denen ich mittlerweile meinen Rücken merke, haben wir endlich die Reserva la Payunia erreicht. Was ich sehe, lässt sich schwerlich in Worte fassen. Diese so einsame Landschaft ist grandios. Wir sehen Vulkankegel, schwarzen Lavasand, rote, kupferfarbene Erde, alles gespickt mit gelben Grasbüscheln. Hin und wieder lassen sich Guanacos blicken. Wir haben zudem das unglaubliche Glück, dass sich der blaue Himmel mit herrlichsten Wolkengebilden zeigt. Einige Stunden fahren wir durch diese wundervolle Gegend, machen kleine Spaziergänge, schießen unzählige Fotos und genießen. Ich kann mich an dieser wunderbaren Landschaft nicht satt sehen.
Auf der Rückfahrt halten wir außerhalb der Reserva für einen Fotostopp bei La Pasarela, wo sich der Río Grande durch eine enge Schlucht windet. Wir sind einen Rundkurs gefahren. Dann dauert es auch nicht mehr lange, nun sind es nur noch 120 Kilometer auf der hier asphaltierten Ruta 40 bis Malargüe.
Nach gut 12 Stunden sind wir zurück in Malargüe. Stundenlang haben wir keine andere Menschenseele gesehen. Ich wundere mich, dass dieses wundervolle Gebiet so unbekannt ist. Es gibt sie noch, Gebiete, so schön und doch so unbekannt.
Tag 21 – Malargüe
Entdeckungen in den Anden und im Universum
Der bekannteste Skiort Argentiniens trägt den Namen Las Leñas und befindet sich etwa 80 Kilometer entfernt von Malargüe. Auf den umliegenden Strecken im Wintersportort wurden bereits Weltcuprennen durchgeführt.
Die Fahrt hinauf in die Anden gleicht einer Panoramafahrt. Wir haben ein weiteres Mal Wetterglück.
Sechs Kilometer entfernt vom kleinen Ort Los Molles liegt die Laguna de la Niña Encantada. Der Name der Laguna rührt von einer Legende über eine wunderschöne Inkaprinzessin mit dem Namen Elcha.
Um die Lagune zu erreichen, müssen wir an der anderen Uferseite unsere Autos parken. Auch an diesem Platz sind wir alleine. Möglicherweise ist es am Wochenende anders, wenn die Einheimischen hierher kommen, um zu picknicken. Wir gehen über eine Brücke, die den Namen der Inkaprinzessin trägt. Die Lagune ist zwar nicht sonderlich groß, aber wunderschön.
Wir fahren weiter nach Las Leñas. Im Winter muss hier die Hölle los sein. Nun im Frühjahr ist sie so gut wie ausgestorben und versprüht den Charme einer typisch argentinischen Feriensiedlung. Hier endet auch die Straße. Hätten wir geländegängige Fahrzeuge könnten wir ins Valle Hermoso fahren, aber mit unseren Autos ist das leider nicht möglich. So begnügen wir uns mit dem Blick auf die umliegenden Andengipfel.
Ich denke daran, dass sich nicht weit von hier eine Tragödie zugetragen hat, die mit Ethan Hawke in der Hauptrolle mit Alive von Hollywood verfilmt wurde. In der deutschen Fassung trägt der Film den Titel Überleben!.
Vor einiger Zeit habe ich das Buch des jungen Mannes, Nando Parrado, gelesen, dessen Part Ethan Hawke im Film verkörpert. Im Oktober des Jahres 1972 stürzte ein Flugzeug mit einer Rugbymannschaft aus Uruquay in dieser Gegend ab. Einige Spieler wurden von Familienmitgliedern begleitet, insgesamt befanden sich 45 Personen an Bord der Maschine. 17 Menschen starben bereits beim Absturz und in den Folgetagen. Über Radio hören die Überlebenden nach etwa einer Woche, dass die Suche nach ihnen eingestellt wurde. Eine Lawine, die über den Flugzeugrumpf hinwegrollt, fordert weitere Opfer.
Um nicht zu verhungern, fassen die Überlebenden den Entschluss, sich von den Verstorbenen zu ernähren. Nicht alle können das tun, die, die es nicht tun, verhungern. 62 Tage harren sie aus, immer in dem Glauben, bereits in Chile zu sein. Dann schicken sie drei der ihren los, in der Hoffnung, möglicherweise Hilfe holen zu können. Tatsächlich gelingt es Nando Parrado und Roberto Canessa nach 10 Tagen auf menschliche Hilfe zu stoßen. Antonio Vinzintin kehrte zwischenzeitlich zum Flugzeugwrack zurück, um Vorräte zu sparen. Eigentlich ist es unverstellbar, wie sie die Andenkämme ohne Erfahrung und ohne irgendeine Ausrüstung überwinden konnten.
So überlebten in dem als „Wunder der Anden“ bekannten Ereignis 16 Menschen ganze 72 Tage in dieser so unglaublich lebensfeindlichen Gegend. Das Tragische an der Geschichte ist, dass die Maschine jedoch nicht, wie alle glaubten, in Chile abgestürzt war, sondern sich noch in Argentinien befand. Von der Unglückstelle wären sie voraussichtlich in einem oder zwei Tagesmärschen auf Hilfe gestoßen, wären sie nach Osten und nicht nach Westen gegangen. Die Überreste des Flugzeuges liegen noch immer an der Unglücksstelle.
Auf der Rückfahrt halten wir an den Pozo de los Animas. Zwei Seen mit unterschiedlichen Farben haben sich direkt nebeneinander gebildet. Der eine ist fast kreisrund, während der andere eine unebenere Uferlinie ausweist. Verantwortlich für dieses geologische Phänomen ist eine Doline, eine Sinkhöhle in Karstgebieten.
Das überschaubare und so sympathische Malargüe verfügt über weitere sehenswerte Ziele. Wir werden längst nicht alle während unseres Aufenthaltes schaffen, wollen aber am Nachmittag und Abend zwei besuchen, die sich mit dem Himmel und dem Universum beschäftigen.
Unser erstes Ziel ist das Pierre Auger Observatorio. Dieses Observatorium beschäftigt sich mit der Erforschung von kosmischer Strahlung. Für die Gründung mit verantwortlich ist der Physiknobelpreisträger Jim Cronin. Vor vier Jahren, im Jahr 2008, wurde das Pierre Auger Observatorium eröffnet. 16 Länder haben sich zusammengeschlossen, auch einige Länder Europas, wie Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Spanien und weitere. Mitglieder sind unter anderem die Universitäten in Hamburg und Siegen sowie das Max-Planck-Institut. Bereits auf der Fahrt nach Malargüe sind uns runde Kästen aufgefallen, die in der Ebene standen. Nun weiß ich, sie sollen die kosmische Strahlung messen.
Während wir in der Halle warten, hören wir plötzlich auf Deutsch den Satz „Gib‘ mir mal den Schraubenzieher“. Wir schauen uns erstaunt an und fragen uns, ob wir träumen, hier in Argentinien, so weit abseits, diesen Satz zu hören. Wir erfahren später, es sind gerade Techniker aus Deutschland vor Ort.
Um 17:00 Uhr nehmen wir an einer unglaublich informativen Präsentation auf Englisch zum Thema „kosmische Strahlen“ teil. Ein 20-minütiges Video wird uns ebenfalls gezeigt. Neben uns Vieren ist nur noch ein weiteres Paar vor Ort. Insgesamt dauert die gesamte Vorführung eine Stunde. Bevor ich mich mit der Planung für diese Reise beschäftigt habe, hatte ich zuvor noch nichts von diesem Phänomen gehört. Dank dem Pierre Auger Observatorium konnte ich meinen Horizont erweitern.
Es ist wirklich faszinierend, was Malargüe und Umgebung zu bieten haben. Im Ort gibt es ein Planetarium. Abends finden zwei Vorführungen statt, leider nur auf Spanisch. Als man hört, dass wir davon wohl eher kaum bis wenig profitieren, bekommen wir eine Sondervorführung, nur für uns vier. Man zeigt uns den hochinteressanten Film „Black Holes“. Im Abspann lese ich, dass es sich um eine australische Produktion gehandelt hat, dessen Sprecher Geoffrey Rush ist. War das toll und was für ein klasse Service!
Tag 22 – Malargüe – San Rafael
Golfcart fahren, ohne Golf zu spielen
Nur zwei Stunden Fahrt liegen vor uns nach San Rafael. Zwei Nächte haben wir im Algodon Wine Estate gebucht.
Das Algodon Wine Estate ist ein Weingut mit angeschlossenem Restaurant. Außerdem werden einige wenige Zimmer vermietet. Alle sind nach Weinsorten benannt. Am frühen Nachmittag beziehen wir Semillon und Chardonnay. Was uns besonders gut gefällt, sind die Golfwagen, von denen jedes Zimmer einen während des Aufenthaltes nutzen kann. Das gefällt uns sehr, macht viel Spaß und wir machen ausgiebig Gebrauch davon.
Tag 23 – San Rafael
Relaxen auf dem Weingut
Bereits im Vorfeld hatten wir den heutigen Tag für Erholung eingeplant. Morgen liegt eine sehr lange Fahrtstrecke vor uns. Daher wollen wir es uns heute noch einmal richtig gut gehen lassen.
Wir fahren mit den Golfwagen entlang der Weinfelder und zum exquisiten Restaurant, gehen spazieren, ich buche eine Massage und wir sagen nicht Nein zu einer Weintour in der hauseigenen Produktionsstelle. Wir genießen den Tag in vollen Zügen.
Tag 24 – San Rafael – Buenos Aires
La Pampa
Vor dem heutigen Tag haben wir gehörigen Respekt. Wir haben etwas vor, was wir so noch nie gemacht haben. 1.070 Kilometer werden wir an diesem Tag zurücklegen. Das wird ein sehr langer Fahrtag, aber durchaus machbar werden. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert, bis auf das Endgebiet rund um Buenos Aires sehr wenig befahren, führt durch plattes Land, auf zumeist gerader Strecke und entlang nur einiger weniger kleiner Ortschaften, wenn man überhaupt von Ortschaften sprechen kann. Ich habe bei meiner Recherche nichts Sinnvolles für eine Zwischenübernachtung gefunden. So erwuchs dieser etwas gewagte Plan.
Mit dem ersten Dämmerlicht fahren wir los. Ein Großteil der Strecke führt uns durch die Provinz La Pampa. Wir fahren entlang von flachen sattgrünen Wiesen, entlang von Schwemmland. Hier stehen die Steaks auf der Weide, von hier kommen viele der so hochgelobten argentinischen Fleischlieferungen. Zu unserer Überraschung empfinden wir die Fahrt gar nicht so langweilig, irgendwie strahlt La Pampa eine gewisse Faszination auf uns aus. Seit diesem Tag werde ich die Begriffe „in die Pampa“ und „aus der Pampa“ mit anderen Augen sehen.
Der Verkehr hält sich tatsächlich sehr in Grenzen. Wir kommen zügig voran. Einmal erleben wir Wildlife direkt auf der Straße, als erneut eine riesige Tarantel den Asphalt überquert. Das ist bereits das dritte Mal, dass wir das in Argentinien erleben. Mein Mann sieht einen Greifvogel, der gerade eine Schlange gefangen hat.
Die Straßenqualität ist in Argentinien je nach Provinz recht unterschiedlich. Ist sie zum Beispiel in der Provinz Neuquén sehr gut, stellen wir fest, dass die Provinzen Mendoza und Buenos Aires eher das Gegenteil davon sind. Die letzten etwa 150 Kilometer werden noch einmal anstrengend, zum einen, weil die Fahrbahn viele sehr tiefe Krater aufweist und wir höllisch aufpassen müssen, dort nicht hineinzufahren und zum anderen ist das Verkehrsaufkommen in der Nähe von Buenos Aires, je mehr wir uns Ezeiza nähern, ziemlich herausfordernd, etwas chaotisch ausgeschilderte Umleitungen machen die Sache nicht einfacher. Wir werden die Wagen wieder am Flughafen abgeben und dieser Verkehr bestätigt uns einmal mehr, dass wir niemals ein Auto in der Stadt an- oder zurückgeben wollen.
Nach 13 Stunden Fahrt haben wir es geschafft. Wir sind zwar ein wenig müde, aber tatsächlich war es gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Wir waren schon auf anderen Strecken ähnlich lange für viel weniger Kilometer unterwegs.
Die Rückgabe der Autos verläuft völlig problemlos. Insgesamt sind wir 6.400 Kilometer gefahren, etwa 1/6 davon alleine heute.
Aber noch ist dieser Urlaub nicht vorbei. Wir werden drei Nächte in Buenos Aires bleiben und haben diesmal das Savoy zu einem außerordentlich guten Preis gebucht. Das Hotel versprüht den Charme eines alten Stadtpalastes, uns gefällt es auf Anhieb und als wir dann noch ein Upgrade von der gebuchten Executive Kategorie in die Junior Suite erhalten, gibt es erst recht keinen Grund zum Meckern.
Tag 25 – Buenos Aires
Ein Sonntag in Buenos Aires
Es ist Sonntag und was bietet sich geradezu an in Buenos Aires an diesem Wochentag? Die Feria in San Telmo. Bereits vor 8 Jahren habe ich diese angeschaut. Wenige Touristen waren vor Ort, es war fast noch ein Geheimtipp und die Feria beschränkte sich auf die Plaza Dorrego. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, sodass wesentlich mehr Touristen vor Ort sind. Der Flohmarkt hat sich über angrenzende Straßenzüge ausgedehnt. Auch entlang des Straßenzuges bis zur Plaza de Mayo befinden sich Stände.
Ich genieße die Atmosphäre, nach wie vor finden auf der Plaza Dorrego Tango- und Milonga-Vorführungen statt. Die kuriosen Aufmachungen und Verkleidungen finde ich erneut faszinierend, auch wenn es im Vergleich zu damals auffällig ist, dass nun alles viel mehr auf das Zielpublikum Tourist abgestimmt ist. Wir trennen uns von unseren Freunden, da wir uns unterschiedliche Dinge anschauen wollen.
Die Casa Rosada, der rosa Regierungspalast, ist für Besichtigungen geöffnet. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Die Sicherheitskontrollen ähneln denen am Flughafen. Im Inneren ist es so ruhig und plötzlich nicht mehr nur Rosa, sondern auch Gelb. Überall hängen Porträts bekannter Persönlichkeiten, wie z. B. von Eva Perón, Ernesto “Che” Guevara, Simón Bolívar und Salvador Allende.
Zurück Richtung Hotel legen wir einen obligatorischen Stopp im Cafe Tortoni ein. Für mich gilt heute, kein Besuch in Buenos Aires ohne den Genuss eines Submarinos. Mein Mann bevorzugt die argentinische Version des deutschen Gerstensaftes, ein Quilmes.
Unweit vom Kongresspalast liegt dann auch schon unser Hotel. Das war ein schöner Sonntag in Buenos Aires.
Tag 26 – Buenos Aires
Kultur im berühmten Opernhaus, bevor wir einen Blick aus luftiger Höhe darauf werfen
Am späteren Vormittag buchen wir die englischsprachige Führung im Teatro Colón. Den Bau des Opernhauses finde ich sehr beeindruckend, besonders den Innenraum mit seinen Logen. Einen Blick werfen wir in die Loge von Cristina Fernández de Kirchner. Mir scheint, dass es bessere Sichten auf die Bühne gibt, aber das ist nicht mein Problem. Die Führung gefällt mir wieder sehr gut, auch wenn nun, 8 Jahre später, nachdem ich dieses Prachtbauwerk schon einmal besichtigt hatte, die Katakomben, wo Kostüme aufbewahrt und Kulissen gebaut werden, nicht mehr in der Tour inbegriffen sind.
Die Avenida 9 de Julio ist eine der breitesten Straßen. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt das Hotel Panamericano. Ich habe einen Plan, von dem ich nicht überzeugt bin, ob dieser realisierbar sein wird. Wir gehen hinein und ich frage ganz höflich, ob wir einen Blick von der Dachterrasse werfen dürfen, obwohl wir keine Gäste des Hotels sind. Ich befürchte, dass man dieses verneinen wird, aber zu unserer großen Freude geschieht das Gegenteil. In Begleitung eines Hotelangestellten dürfen wir ganz nach oben fahren. Hier befindet sich ein wunderschönes Schwimmbad und ein Spa-Bereich, von dem man auf die Dachterrasse treten kann. Was haben wir von oben einen überwältigenden Ausblick auf die Dächer von Buenos Aires, auf die Avenida 9 de Julio und auf die blühenden Jacarandas. Ich nehme mir ganz fest vor, dieses Hotel bei einer Rückkehr nach Buenos Aires in die engere Auswahl zu nehmen, alleine schon wegen dieses Ausblickes.
Bei meiner ersten Reise nach Buenos Aires herrschte in Puerto Madero eine Art Aufbruchsstimmung. Viel hat sich seitdem getan. Alte Lagerhäuser wurden restauriert, moderne Hochhauskomplexe sind entstanden, auf 170 Metern Länge kann man über die Fußgängerbrücke Puente de la Mujer auf die andere Uferseite des Hafenbeckens Dique 3 gehen.
Wir laufen zurück zum Hotel, wieder vorbei am beeindruckenden Palacio Barolo. Ein Gegenstück davon steht in Montevideo.
Nach einer Ruhepause im Savoy gehen mein Mann und ich am frühen Abend zu der wohl bekanntesten Bücherei in Buenos Aires, neun Blocks von unserem Hotel entfernt. Ich nehme an, die Librería El Ateneo ist weniger bekannt für ihr Sortiment als für das Gebäude, in dem sie sich befindet, in einem alten wunderschönen Theater.
Tag 27 – Buenos Aires - Frankfurt
Der Tag der Heimreise
Am Vormittag bringe ich das Reisetagebuch auf den aktuellen Stand. Mit einer Remise von Manuel Tienda León fahren wir zum Flughafen in Ezeiza. Der Flug mit der Lufthansa startet pünktlich und nach 12 Stunden und 40 Minuten Flugzeit landen wir an
Tag 28 – Ankunft Frankfurt
Wieder zuhause
in Frankfurt.
Fazit
Das Fazit zu dieser Reise wird recht kurz ausfallen. Es war eine wunderschöne und vor allem ungemein abwechslungsreiche Reise. Wenn ich Revue passieren lasse, was wir alles in den vier Wochen haben sehen können, finde ich es beinahe schon nicht real. Aber das war es. Einmal mehr hat sie mir die Vielfältigkeit Argentiniens gezeigt, selbst auf eher unbekannten Pfaden gibt es unglaublich viel zu entdecken und das alles noch so weit entfernt vom Massentourismus. Man kann sich durchaus lohnenswert abseits der bekannten Pfade bewegen, auch wenn sicherlich die Cataratas del Iguazú alles andere als ein Geheimtipp sind.
Unsere Unterkünfte waren bis auf eine einzige Ausnahme perfekt, egal ob das Bed & Breakfast in Alta Gracia, die Lodge im Regenwald von Misiones, die Estancia in Corrientes, die Cabañas in Malargüe, das exklusive Weinhotel mit pivatem Golfcart, das Savoy in Buenos Aires oder das schön gelegene Domizil in Puerto Valle. Alleine schon die Wahl der Unterkünfte spiegelt die enorme Vielfalt dieser Reise wider. Obwohl wir mit einem Pkw gereist sind, habe ich eine Route finden können, die nicht besser hätte sein können.
Ich denke, der Titel der Reise „Che Guevara, Gauchos, Wein und La Pampa – das volle Klischee und doch zumeist abseits der bekannten Pfade“ trifft es ziemlich gut. Es war das volle Klischee und welch ein wunderbares Klischee.
„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese nicht wieder los.“
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Bruno H. Bürgel